H.v.Kleist
Das letzte Wort an Ulrike
An Ulrike von Kleist, 21. November 1811.
An Fräulein Ulrike von Kleist Hochwohlgeb. zu Frankfurt a. Oder.
"Ich kann nicht sterben, ohne mich, zufrieden und heiter, wie ich bin, mit der ganzen Welt, und somit auch, vor allen Anderen, meine theuerste Ulrike, mit Dir versöhnt zu haben. Laß sie mich, die strenge Äußerung, die in dem Briefe an die Kleisten enthalten ist laß sie mich zurücknehmen; wirklich, Du hast an mir gethan, ich sage nicht, was in Kräften einer Schwester, sondern in Kräften eines Menschen stand, um mich zu retten: die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war. Und nun lebe wohl; möge Dir der Himmel einen Tod schenken, nur halb an Freude und unaussprechlicher Heiterkeit dem meinigen gleich: das ist der herzlichste und innigste Wunsch, den ich für Dich aufzubringen weiß."
"auf Erden nicht zu helfen war"- ein Einzelfall? Der Beginn einer Epedimie? Kleist, ein Rastloser, der durch das halbe Reich reiste, immer auf der Suche nach dem, was sich nicht benennen ließ. Getrieben von einer Sehnsucht- der Sehnsucht! Und was ein Teil der Sehsucht war, konnte er selbst benennen, denn den Auslöser kannte er. Es waren die Worte Kants, die ihn scheinbar erkennen oder zumindestens erahnen ließen. Wahrheit & Wirklichkeit 2 Sachen, die bis heute verschollen sind oder hat es sie nie gegeben? Und wie sinnvoll ist die Frage in einer Zeit, in der alles relativ ist? Wenn man sich heute in der Welt umschaut, dann gibt es nichts Greifbares mehr & doch ist es genau diese Beständigkeit nach der alle Suchen...
An Ulrike von Kleist, 21. November 1811.
An Fräulein Ulrike von Kleist Hochwohlgeb. zu Frankfurt a. Oder.
"Ich kann nicht sterben, ohne mich, zufrieden und heiter, wie ich bin, mit der ganzen Welt, und somit auch, vor allen Anderen, meine theuerste Ulrike, mit Dir versöhnt zu haben. Laß sie mich, die strenge Äußerung, die in dem Briefe an die Kleisten enthalten ist laß sie mich zurücknehmen; wirklich, Du hast an mir gethan, ich sage nicht, was in Kräften einer Schwester, sondern in Kräften eines Menschen stand, um mich zu retten: die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war. Und nun lebe wohl; möge Dir der Himmel einen Tod schenken, nur halb an Freude und unaussprechlicher Heiterkeit dem meinigen gleich: das ist der herzlichste und innigste Wunsch, den ich für Dich aufzubringen weiß."
"auf Erden nicht zu helfen war"- ein Einzelfall? Der Beginn einer Epedimie? Kleist, ein Rastloser, der durch das halbe Reich reiste, immer auf der Suche nach dem, was sich nicht benennen ließ. Getrieben von einer Sehnsucht- der Sehnsucht! Und was ein Teil der Sehsucht war, konnte er selbst benennen, denn den Auslöser kannte er. Es waren die Worte Kants, die ihn scheinbar erkennen oder zumindestens erahnen ließen. Wahrheit & Wirklichkeit 2 Sachen, die bis heute verschollen sind oder hat es sie nie gegeben? Und wie sinnvoll ist die Frage in einer Zeit, in der alles relativ ist? Wenn man sich heute in der Welt umschaut, dann gibt es nichts Greifbares mehr & doch ist es genau diese Beständigkeit nach der alle Suchen...
BirdWithoutWings - 10. Sep, 13:38